Die TURNWERKSTATT ZENTRALSCHWEIZ vereint die Interessen aus dem Spitzensport mit denjenigen aus dem Breitensport und öffnet sich damit einer breiteren Interessegruppe
18.05.2016
Die Realisierung der TURNWERKSTATT ZENTRALSCHWEIZ schreitet zügig voran und das Interesse im Umfeld der Geräteturner wird laufend gesteigert. Mit gezielten Informationsbereitstellungen wird bei potentiellen Interessenten das Interesse an einer Nutzung der neuen Infrastruktur beworben.
Die Kunstturner stecken aktuell mitten in der Saison und die Geräteturner bereiten sich auf das hundertste Turnfest in Triengen vor. Insofern sind die Akteure rund um den Verbandspräsidenten des Kunstturnerverbandes Luzern, Ob- und Nidwalden, Marcel Wolfisberg (Neuenkirch) schon gut ausgelastet. Darüber hinaus ist er zusammen mit dem Team des Projektes TURNWERKSTATT ZENTRALSCHWEIZ auch unermüdlich im Einsatz, um die zugrundeliegende Idee des Projektes bei allen Turnern vorzustellen und diese auch gleichzeitig zu realisieren. Dazu besteht auch Handlungsbedarf, da der Mietvertrag auf Ende Juni ausläuft.
Optimale Infrastruktur für den Turnsport am neuen Standort in Malters
Gleichzeitig mit der Bauplanung der Halle wurde auch deren Geräteeinrichtung ausgewählt. Hierzu plante ein interdisziplinäres Team unter der Leitung von Bruno Krauer (Neuenkirch), Ressortleiter Halleneinrichtung, die Gestaltung der Einrichtung unter Einbezug der verschiedenen Nutzungsbedürfnisse. In Zusammenarbeit mit der Wiba Sport AG konnte eine Einrichtung für ein optimales Zusammenspiel von Spitzensport, der Ausrichtung von nationalen und internationalen Wettbewerben im Kunst- und Geräteturnen, sowie der Verwendung im Breitensport erarbeitet werden. Die neue Infrastruktur ist entsprechend konzipiert, dass sich sowohl die kleinsten Nutzer im Krabbelpark, als auch die ehemaligen Turner anlässlich eines Besuches an den Unterhaltungsanlässen den Mehrwert dieses Projektes für sich in Anspruch nehmen können.
Ein bekanntes Gesicht aus der Turnergemeinschaft macht sich stark an vorderster Front
Martin Hebeisen (Grosswangen) ist als Projektleiter für den Bau der neuen Halle zuständig. Er engagiert sich als langjähriger Geräteturner für dieses Projekt und erläutert konkret seine Motivation. „Für mich ist es wichtig, dass die Kunst- und Geräteturner wieder näher zueinander finden. Für viele jungen Talente bleibt der Zugang zum Kunstturnen aufgrund der fehlenden Infrastruktur in den Vereinen oder auch im mangelnden Zeitbudget für die in der Ausbildung stehenden Jugendlichen verwehrt. Diese können zwar Ihren Bewegungsdrang weiterhin in den Vereinen ausleben, aber zum Ausreizen Ihrer Möglichkeit fehlen vielfach die notwendigen Installationen. Mit den Schaukelringen über der Schnitzelgrube, dem Trampolin, der Trampolinbahn und der Tumblinbahn werden genau diese Einschränkungen durch die Realisierung der TURNWERKSTATT ZENTRALSCHWEIZ eliminiert. Aus meiner Sicht liegt das Ziel nicht darin, die Vereinsangebote zu ersetzen, sondern die spezialisierte Infrastruktur für eine gemeinsame Nutzung zu erweitern, welche auch die Attraktivität dieser Sportart in den Turnvereinen wieder steigert.“
Für viele Geräteturner ist Martin Hebeisen eine bekannte Grösse. So war er selbst einer der besten Geräteturner und engagiert sich seit Jahren in diversen Funktionen für den Geräteturnsport auf Kantonaler und Nationaler Ebene. So steht er heute als gesamt Wettkampfleiter der Schweizer Meisterschaften im Vereinsturnen vor. Neben der Passion für den Turnsport bringt Martin auch noch seine berufliche Erfahrung als Bauleiter in das Projekt ein. Damit übernimmt er im Projekt TURNWERKSTATT ZENTRALSCHWEIZ eine Schlüsselposition ein. Er kennt einerseits alle Anforderungen an die erforderlichen Einrichtungen und andererseits weiss er ebenso wie man ein Bauprogramm ausgestaltet, damit eine realistische und zielführende Umsetzung mit den zur Verfügung stehenden Mittel möglich wird.
Top Halleneinrichtung aus Sicht der Kunst- und auch der Geräteturner
Zur Einrichtung befragt, sagt er in Übereinstimmung mit dem Cheftrainer der Kunstturner, Martin Weibel (Luzern): „Das absolute Highlight der neuen Turnhalle sind die zwei getrennten Schnitzelgruben, welche entweder in Zusammenhang mit den Schaukelringen oder dem Trampolin und der Trampolinbahn genutzt werden können. Ebenso freue ich mich auf die weiteren Schaukelringe und das grosse Bodenviereck. Sicherlich entspricht die gewählte Einrichtung jedoch einem Kompromiss, welcher die Interessen aller involvierter Interessegruppe erfüllen muss. Ich bin jedoch absolut überzeugt vom Erfolg dieses Projekts. Die Platzverhältnisse in der neuen Halle sind jedoch zu gering für einen Doppelwettkampfplatz und die Durchführung von zwei parallelen Wettkämpfen, wie sie im Geräteturnen der Frauen heute erforderlich sind. Für solche Wettkämpfe müssen wir auch in Zukunft auf Vereine zählen, welche über eine Dreifachturnhalle verfügen. Für Wettkämpfe mit gestaffelten Programmen ist die Halle aber bestens geeignet, wie auch für das Vereinsturnen, welche die Infrastruktur als Ergänzung und zum Beispiel zum Einüben neuer Elemente nutzen können.‟
Bauarbeiten im Detail
Martin Hebeisen fasst die wichtigsten Positionen aus dem Bauprogramm wie folgt zusammen:
- Am 18. – 20. April wurde ein Teil der bestehenden Innenbauten abgerissen.
- Ab dem 25. April ist der Maler mit der Hallendecke und den Innenwänden beschäftigt, welche bis zum 13. Mai abgeschlossen sein sollten.
- Nach dem Pfingstwochenende (per 17. Mai) beginnt der Baumeister mit den Maurerarbeiten im Erdgeschoss.
- Ab dem 23. Mai starten die verschiedenen Installationsarbeiten im Turnbereich der Halle
- Bis Anfang Juli sind die Rohbauarbeiten im Kopfbereich (Garderoben, Duschen, WC etc.) abgeschlossen.
- Anfangs August (2. Aug.) kann der Turnbetrieb in der neuen Halle aufgenommen werden.
- Wenn alles nach Plan verläuft, ist der Innenausbau der Nasszellen und Zusatzräume im Kopfbereich per Ende Oktober bezugsbereit.
‟Die Bauarbeiten schreiten zügig voran. Ich bin guter Dinge, dass wir den Turnbetrieb im August in Malters, nach der Umzugsarbeit aufnehmen können. Klar ist jedoch, dass die Nasszellen währen der Zeit vom August bis im Oktober noch nicht in Betrieb genommen werden können. Für diese Zeitspanne ist ein Garderoben- und WC Provisorium vorgesehen.
Gerne nutze ich hier die Gelegenheit einen Aufruf zur Hilfe für die Umzugs- und Räumungsarbeiten in der KW 28, vom 9. - 14. Juli 2016, zu platzieren. - Wir suchen noch viele Helferinnen und Helfer. Ebenfalls suchen wir handwerklich begabte Personen für die Einrichtungsarbeiten in der neuen Turnwerkstatt in Malters. Diese Arbeiten finden in den Wochen vom 18. – 30. Juli 2016 statt. Meldet mir also möglichst viele Namen (od. ganze Vereine), welche sich für einen Arbeitseinsatz in den letzten drei Juli Wochen bereit erklären.‟
Autor: Martin Tobler
Bilder: Rolf J. Jaggi